Der Weg zum Glück
Es ist kaum zu übersehen: Yoga ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen. War die aus Indien stammende philosophische Lehre vor nicht allzu langer Zeit noch ein fremdartig erscheinender Körperkult irgendwo zwischen orangen Gewändern, Öko-Socken und Handauflegen, so sind die uralten Praktiken indischer Yogis heute eine hochmoderne Freizeitaktivität mit gesundheitlichem Mehrwert, eigenen Handy-Apps, Performance-Equipment und Instagram-Hipstertum.
Doch darauf allein lässt sich Yoga natürlich nicht reduzieren. Wer einen tieferen Blick in die Praktiken der Yogis wirft, der erkennt schnell, dass die Grundideen, die hinter Yoga stehen, seit vielen Jahrhunderten weltweit Teil der Menschheitsgeschichte sind. Bereits vor mehr als 2500 Jahren prägte der griechische Philosoph Thales von Milet den Satz „ein gesunder Geist wohnt in einem gesunden Körper“. Und das ist zugleich der rote Faden, der sich durch die Zeitläufte zieht: Selbsterkenntnis, ein tieferes Verstehen der eigenen physischen und psychischen Struktur sowie die Fähigkeit zu Ausgeglichenheit und Balance verbessern das Wohlbefinden.
Bei den alten Chinesen war es die Balance zwischen Kultur und Natur, bei vielen Naturvölkern die Balance zwischen Erde und Himmel, bei den christlichen Mystikern und den islamischen Sufis die Einheit von göttlichen Kräften und dem Individuum. Beim Yoga verhält es sich ganz ähnlich: Yoga ist eine körperliche und geistige Disziplin, die uns hilft, die negativen Einflüsse auf unseren Körper zu erkennen und abzuschwächen. Zugleich wirkt sie einem zu subjektiven Denken entgegen, das über kurz oder lang für physische Unausgeglichenheit und mentale Unordnung sorgt.
WEG ZU GANZHEITLICHEM WOHLBEFINDEN
In den alten Schriften des Yoga heißt es wörtlich, dass Yoga immer dann auf der Welt populär wird, wenn gesellschaftliche Unordnung herrscht und materielle Werte die Dominanz über natürliche erhalten. Wenn also Attribute wie Gier, Neid, Hass, Ichbezogenheit und Stolz in der Welt dominieren, muss es ausgleichende Kräfte dazu geben. In einer Zeit, in der kulturelle Prägungen ein von äußeren Faktoren bestimmtes Selbstbild suggerieren, ermöglicht Yoga einen konkreten und ehrlichen Weg über Übung und Erfahrung zu sich selbst zu finden und sich geklärt zu fühlen.
Es gibt kein vergleichbares Übungssystem für ganzheitliches Wohlbefinden, das sich auf so viele Jahrhunderte Tradition mit unzähligen Generationen an erfolgreich Praktizierenden berufen kann. Doch wie funktioniert Yoga eigentlich? Yoga ist eine Praktik, die eine Reihe geistiger und körperlicher Übungen umfasst. Dabei gibt es viele verschiedene Formen: Einige meditative Formen von Yoga legen ihren Schwerpunkt auf geistige Konzentration, andere auf körperliche Übungen und Atemübungen, wieder andere betonen die Askese. Sicher ist: Jede Form von Yoga trägt zum inneren Ausgleich bei und verhilft dem Praktizierenden zu einem umfassenden Verständnis der eigenen Person und der sie umgebenden Welt.
Das Gute am Yoga: Unabhängig von Alter, Geschlecht, Prägung, Glauben und physischen Einschränkungen kann jeder Yoga erlernen. Es geht also nicht darum, sich in unmögliche Körperhaltungen zu begeben, sondern durch einen klaren Übungsweg körperliche Ausgeglichenheit, geistige Klarheit sowie ein besseres Verständnis der eigenen Fähigkeiten zu entwickeln.
WISSEN, WORIN DAS GLÜCK LIEGT
Egal, ob bessere Fitness, besserer Stoffwechsel, bessere Verdauung, besserer Schlaf, größere Konzentrationsfähigkeit oder mehr Gelassenheit – Yoga wirkt sich erwiesenermaßen positiv auf den Körper aus. Wer Yoga übt, der ist nachweislich weniger krank, gestresst und orientierungslos. Und genau da kommt auch das Reisen ins Spiel: Reisen war schon immer eine der schönsten Möglichkeiten, seine Perspektiven und das Verständnis für die Welt zu erweitern. Jede Reise ist eine Reise durch das Prisma der eigenen Sinne. Durch Yoga klären wir dieses Prisma, damit die Reflektionen unserer Erfahrungen zum klaren Licht der Erkenntnis werden. In einer Zeit, in der jeder fast alles immer und überall haben kann, haben Werte, die wir uns langsam erarbeiten und die wir eben nicht kaufen können, eine besondere Bedeutung. Yoga kann uns helfen, zu erkennen, wo unser Glück liegt. Oder zumindest, wo es eben sicher nicht zu finden ist.
„YOGA KANN UNS HELFEN, ZU ERKENNEN, WO UNSER GLÜCK LIEGT. ODER ZUMINDEST, WO ES EBEN SICHER NICHT ZU FINDEN IST.“