Dhofar
Grüne Wadis mit Wasserfällen und eine vielseitige Küstenlandschaft geprägt von langen Sandstränden, eindrucksvollen Klippen und gar Tafelbergen bilden im Süden von Oman in der Provinz Dhofar einen starken Kontrast zu den kargen Gebieten der weltweit größten Sandwüste Rub al-Khali mit bis zu 300 Meter hohen Dünen. Auch die ereignisreiche Vergangenheit des Sultanats ist hier allgegenwärtig und die Spuren der 5.000 Jahre alten Geschichte faszinieren – ob entlang der sagenumwobenen Weihrauchstraße, in uralten Felszeichnungen oder Festungen.
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Al Fazayah Strand in Dhofar © Andreas Conrad
Naturphänomen „Khareef“
Keine andere Region steht in den drei Sommermonaten mehr im Kontrast zu den Klischees der Arabischen Halbinsel als die Küstenebene von Dhofar. Durch die Monsunregenfälle von Juni bis September sinken die Temperaturen hier auf „kühle“ 20 Grad Celsius, die kargen Hänge sind plötzlich von einer Nebelwaldvegetation bedeckt und in der Hauptstadt Salalah herrscht eine tropische Atmosphäre. Diese klimatische Veränderung ist als „Khareef“ (Monsunsaison) bekannt. Innerhalb eines schmalen Landstreifens, der sich etwa 250 Kilometer von Osten nach Westen erstreckt, herrscht dann an den von Kokospalmen gesäumten Stränden und in den Plantagen mit exotischen Früchten Dschungelatmosphäre. An seiner tiefsten Stelle erstreckt sich der Monsun nur etwa 30 Kilometer von der Küste ins Landesinnere hinein, was einen dramatischen Unterschied zwischen der grünen, zur Küste hingewandten Oasenlandschaft und dem umliegenden weiterhin sehr trockenen „Unbewohnten Viertel“ schafft. Auch viele Monate nach dem Monsun ist die Landschaft in Dhofar vielerorts noch in verschiedenste Grüntöne getaucht.

Üppige grüne Landschaften erwarten Besucher in Dhofar © Andreas Conrad
Salalah
Tropische Plantagen und lange Sandstrände verleihen Salalah, südlich der Sanddünen der Rub al-Khali gelegen, einen Hauch von Wüsten-Fata Morgana. Salalah erreichte im 13. Jahrhundert dank des Weihrauchhandels den Höhepunkt seines Wohlstands. Zwischen 1932 und 1970 war die Stadt die Hauptstadt des Sultanats von Oman unter Said bin Taimur. Nach dessen Sturz beschloss sein Sohn Qaboos, der in Salalah geboren wurde, die Hauptstadt des Landes nach Maskat zu verlegen. Der Hafen von Salalah, einer der größten auf der Halbinsel, ist ein wichtiger Umschlagplatz für den Containerverkehr zwischen Afrika, dem Nahen Osten und Asien.
Atemberaubend schön – die Umgebung von Salalah
Neben Strandaktivitäten sind die Wasserfälle in den Bergen eine der Hauptattraktionen, vor allem in Wadi Darbat, Ain Athum, Ain Tubrook und Ain Khor. Das Wadi Darbat besteht aus sechs nebeneinanderliegenden Wasserfällen, die über 20 Meter in eine breite Grotte mit aquamarinblauem Wasser und weißem Sand fallen. Auch ein Ausflug in das Dhofar-Gebirge mit seinem 1.463 Meter hohen Jabal Samhan oder in die Rub al-Khali Wüste, die den gesamten nördlichen Teil von Dhofar einnimmt, sowie die Erkundung von Naturschauplätzen wie Mirbat oder dem Geysir von Al Mughsail versprechen Abenteuer.
Im Wadi Hinna erwarten Besucher mehrere Baobab-Bäume, darunter ein mindestens 3.000 Jahre altes und somit besonders großes Exemplar. Zum Einkaufen lohnt es sich, auf den Souks zu schlendern – vor allem durch den Weihrauchsouk, auf dem Händler die Kunst des Räucherns in einem Terrakottagefäß zum Beduften von Kleidung erklären.
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Weihrauch – Das Gold der Antike
Die Wiege des kostbaren Harzes liegt in Dhofar: Das Weihrauchharz von einem hier heimischen Baum, dem Boswellia sacra, war der Ursprung einer der wichtigsten Handelsaktivitäten in der antiken und mittelalterlichen Welt. Im Jahr 2000 wurden vier Stätten dieser Region in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen: die Weihrauchbäume von Wadi Dawkah, die Überreste der Karawanenoase von Shisr (verlorene Stadt Ubar) und die Häfen von Khor Rori (das alte Samhuram) und Al-Balid. In der Region wird noch immer Weihrauch angebaut und hergestellt, der jedes Jahr im Mai und Juni gesammelt wird. Das Wadi Dawkah-Reservat beherbergt 1.200 ausgewachsene Weihrauchbäume sowie 5.000 neue Pflanzen.

Im UNESCO-Weltkulturerbe Wadi Dawkah stehen unzählige Weihrauchbäume nebeneinander © Andreas Conrad