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Visionäre Hoteliers
Die Hotelbranche steht vor großen Herausforderungen, um den Weg in eine erfolgreiche und nachhaltige Zukunft zu finden. „Connection to Paradise“ stellt fünf visionäre Hoteliers vor, die die Hospitality-Branche mit ihren Ideen veränderten und verändern.
Die Hotelbranche steht vor großen Herausforderungen, um den Weg in eine erfolgreiche und nachhaltige Zukunft zu finden. „Connection to Paradise“ stellt fünf visionäre Hoteliers vor, die die Hospitality-Branche mit ihren Ideen veränderten und verändern.
Hoteliers und wie sie die Reisebranche gestalten
Unterkünfte für Reisende gibt es seit der Mensch zum ersten Mal auf Wanderschaft ging. Doch bis das erste moderne Hotel eröffnete, sollte es bis ins 18. Jahrhundert dauern. Die Idee dafür hatte der findige Brite David Lowe. Er begrüßte im Februar 1774 zum ersten Mal Gäste in einem „Grand Hotel“. Im Gegensatz zu muffigen Gaststuben bot es komfortable Einzelzimmer, dicke Daunendecken, wärmende Öfen und sogar Mitarbeiter, die den Gästen die Speisen ans Bett brachten. Was von einem einzelnen Mann ausging, entwickelte sich rasant zu einer riesigen Industrie. Conrad Hilton und Johannes Badrutt, der St. Moritz als Wintersportort etabliert hat, zählen zu den Visionären der frühen Zeit der Hotellerie. Doch auch heute gibt es visionäre Hoteliers, die die Zukunft mitgestalten. Wir stellen fünf von ihnen vor.
Isadore „Issy“ Sharp: Die „Goldene Regel“ der Hotellerie
„Wenn du Menschen so gut behandelst, wie du selbst behandelt werden möchtest, tun sie dasselbe“: So lautet die Goldene Regel von Isadore „Issy“ Sharp, dem Gründer der Four Seasons-Hotels. Nach ihr operiert das Unternehmen bis heute mit Erfolg. Allerdings waren die Ursprünge der mittlerweile mehr als 120 Hotels und Resorts alles andere als luxuriös. Im Gegenteil, ursprünglich wollte Issy Sharp 1960 in Toronto lediglich eine komfortable Unterkunft für Geschäftsreisende eröffnen. Doch der Wille zur Perfektion trieb ihn dazu, jenen exzellenten Service zu etablieren, der die Marke bis heute prägt. „Wir eröffneten unser erstes Hotel mit einem einfachen Prinzip: Jeder Gast soll wie ein ganz besonderer Gast empfangen werden“, soll Sharp damals gesagt haben. Weitere Hotels folgten – und mit zahlreiche weitere innovative Ideen. 1986 beispielsweise eröffnete das erste Full-Service-Spa. Zu finden war es im Four Seasons Resort and Club in Dallas in den USA. In den 1980er-Jahren ließ Four Seasons Signature-Matratzen herstellen. Wegen der hohen Nachfrage konnten diese auch für daheim erworben werden. Bis heute treiben visionäre Hoteliers wie Issy Sharp Luxusmarken voran.
Sonu und Eva Shivdasani: Dream Team der Nachhaltigkeit
Die Luxus-Hotelmarke Soneva steht für besondere Urlaubserlebnisse mit starkem Fokus auf Wellness, Gesundheit und Wohlbefinden sowie Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Erdacht haben Sonu und Eva Shivdasani das Konzept während ihrer Hochzeitsreise. Inspiriert wurden sie von den wunderschönen Orten, die die beiden bereisten. 2012 verkauften die Shivdasanis Six Senses, behielten aber Soneva. Als Geschäftsphilosophie verfolgen beide heute das Prinzip: ein Eigentümer, ein Betreiber, eine Philosophie, eine Marke. Das bedeutet kurze Entscheidungswege und viel Spielraum für Innovationen. Zu den größten Verdiensten der Shivdasanis gehört unter anderem, dass die Themen Umweltschutz und Nachhaltigkeit im Bewusstsein der Gäste angekommen sind. Soneva setzt sich zum Beispiel an allen Standorten aktiv für gemeindebezogene Projekte und Umweltinitiativen ein. Die Macher investieren umfangreich in Bildungsprogramme für die lokale Bevölkerung und verwenden erneuerbare Energien. Müllvermeidungskonzepte, nachhaltige Materialien, biologische Zutaten im Essen und die Reduktion des CO2-Fußabdrucks stehen dabei im Mittelpunkt. Und die Gäste genießen die schlichte Eleganz der Häuser, den ausgezeichneten Service, ganzheitliche Heilungsansätze und außergewöhnliche kulturelle Erlebnisse.
Leo Ghitis: Erfinder des regenerativen Tourismus
Dass Luxus und Nachhaltigkeit tatsächlich gut zusammenpassen, beweist auch die Vision des Kolumbianers Leo Ghitis. Der Gründer und Eigentümer der Nayara Resorts ist bescheiden geblieben. Er selbst bezeichnet sich zwar als „langweiligen Unternehmer, der versucht, etwas Gutes zu tun.“ Doch das stimmt nicht. Denn weder ist Ghitis langweilig, denn er entwickelte in sehr abgelegenen Regionen Costa Ricas, Chiles und Panamas richtungsweisende Resorts mit Villen auf dem Wasser und in Baumhäusern. Und der Unternehmer tut damit mehr als nur „etwas“ Gutes. Seine Mission ist es nicht mehr nur, nachhaltigen Tourismus anzubieten. Der Unternehmer arbeitet an „regenerativem“ Tourismus. Das bedeutet, dass seine Resorts aktiv dazu beitragen, der Natur und den Menschen vor Ort etwas zurückzugeben. So finanziert Ghitis zum Beispiel Wiederaufforstungsprojekte. Vor acht Jahren pflanzte er mehr als 40000 Bäume in Chile. In Panama baute er Häuser für seine Mitarbeiter, die diese für wenig Geld sogar kaufen konnten. Damit ermöglicht ihnen Ghitis‘ Kette Nayara Resorts, sich ein eigenes Leben aufzubauen.
Sir Rocco Forte: Phönix aus der Asche
Heute kennt man die Luxuskette Rocco Forte Hotels durch ihre eleganten Häuser in geschichtsträchtigen Gebäuden. Doch das war nicht immer so. Bevor der Brite Rocco Giovanni Forte, der 1994 von Queen Elizabeth II. zum Ritter geschlagen wurde, seine eigene Vision der Luxushotellerie verwirklichen konnte, musste es allerdings erst zur großen Lebenskrise kommen. Dazu kam es, als sein Familienunternehmen mit damals mit 800 Hotels, 1000 Restaurants und fast 100000 Mitarbeitern 1996 durch eine Aktionärsentscheidung an eine britische Holding verkauft wurde. Forte und seine Schwester mussten darauf von vorne beginnen. Noch im selben Jahr legten sie mit dem „Balmoral“ in Edinburgh den Grundstein für die neue Hotelgruppe. Das Markenzeichen der Rocco Forte Hotels ist bis heute die ungeheure Bandbreite der Immobilien: Das Portfolio reicht vom florentinischen Palazzo bis zum schottischen Schloss. Jedes der Häuser hat also ein völlig eigenes Flair. Visionäre Hoteliers sorgen oft nicht nur für ein starkes Markenprofil, sondern auch für ein facettenreiches.
Alan Faena: Mehr als ein Hotelier
Der umtriebige Argentinier Alan Faena ist mehr als ein Hotelier, denn er ist gleichzeitig Immobilien- und Standortentwickler. Faena selbst bezeichnet sich als „hacedor“, also als Schöpfer. Der 60-Jährige gilt als eine der schillerndsten Figuren der Hospitality-Branche, auch, weil er meist völlig in Weiß gekleidet auftritt. Die Farbe überlässt er als gewagte Akzente lieber seinen architektonischen Kreationen. Als Gesellenstück lieferte Faena 2004 gemeinsam mit Stardesigner Philippe Starck und einem internationalen Architektenteam die Wiederbelebung eines verlassenen Hafenviertels in Buenos Aires ab. Neben einem Design-Hotel entstanden dort auch zahlreiche Restaurants und ein exklusives „Faena-Spa“. „Unser Ziel ist es, Objekte zu schaffen, die die Kraft haben, Städte positiv zu verändern, indem sie alte Paradigmen verschieben und zu modernen kulturellen Epizentren werden“, beschreibt Faena seine Vision. Sein nächster Wurf gelang ihm in Miami Beach, wo er auf sieben Blocks aufgeteilt zwei Hotels, acht Restaurants und Bars, ein Theater, ein Kulturzentrum, Shops und verschiedene Orte für Veranstaltungen schuf. Faenas nächstes Projekt: „Faena the Red Sea“ in Saudi-Arabien mit 150 Villen, sechs Restaurants und Bars sowie einem „Healing House“ für Entspannungssuchende.